Gruppentreffen aus der Sicht einer Partnerin

Konnte ich helfen?

Vielleicht, eventuell, ich weis nicht!

Es war wieder einmal Treffen der CD-Gruppe im Blauen Raum.

Wie so oft, traf ich mich vorher mit einer ebenfalls betroffenen Ehepartnerin, die ich schon lange (ca. 10 Jahre) kenne. Ein kleiner Bummel durch die neue Hafen-City, etwas shoppen und natürlich ganz viel quatschen, ließen die Stunden schnell vergehen.

Im Blauen Raum begann derweil das Treffen. Gegen 17:30 Uhr stießen wir dazu.
Voll war es! Mit Gruppenmitglieder und Ehepartnerinnen.

Einige kannte ich schon, andere nicht. So war auch ein Paar aus dem Raum Koblenz dort, die als Betroffene und Touristen in Hamburg waren. Sie nahmen den Termin hier war, um mehr über das Thema Crossdressing zu erfahren. Da sie hier niemand kennt bleiben sie ein wenig anonym. Diese Anonymität erleichtert die Sache manchmal, da es ohnehin schon nicht einfach ist mit Fremden über dieses Thema zu sprechen.
Als Ehepartnerin ist man anders betroffen, als jemand der selbst diese Neigung hat. Es ist nicht leicht jemanden zu finden, mit dem man sich austauschen kann.
Während des eigentlichen Gruppentreffens hatte ich noch nicht viel Kontakt zu diesem Paar, was sich jedoch beim anschließenden Besuch in unserem Lieblingsrestaurant änderte. Dort wollte es der Zufall dass ich neben den beiden sitzen konnte.
In ungezwungener Atmosphäre konnte ich das Eine oder Andere aus meinem Leben mit Juliane berichten. Was mal kompliziert ist und sich doch manchmal in Leichtigkeit auflöst. Auch das es nicht einfach ist miteinander umzugehen, doch das es sich lohnt beisammen zu bleiben. Es kostet viel Arbeit, aber die Mühe lohnt sich allemal. Der Partner ist es wert um ihn zu kämpfen, nicht um seine Macke zu bekämpfen. Denn wir haben uns diesen Partner ja einmal ausgesucht. Auch wegen all seiner Liebenswürdigkeit und seiner Andersartigkeit.
Das hat uns letztendlich ja zu ihm geführt.

Es dauert einige Zeit um mit der neuen Situation zu leben und damit umgehen zu lernen. Manches fällt einem leicht, einiges schwerer. Viel miteinander reden und gemeinsam daran arbeiten, hilft ungemein. Wenn man dann noch das Glück hat, sich auch mit anderen Frauen, die sich in der gleichen Lage befinden, austauschen zu können, hilft das sehr.

Ich hoffe dass es mir gelungen ist, einigen Partnerinnen ihre Ängste zu nehmen.

Es war wieder einmal ein erlebnisreicher Tag. Ich wünsche allen Partnerinnen Geduld und Zuversicht um mit ihren Liebsten und ihrer Macke leben zu lernen.

Ute / 29.01.2012